Werbung auf Facebook – So geht’s für kleine Unternehmen

Wie Ihr Unternehmen effektiv Social Media Marketing betreibt:

Wir sind fast alle auf Facebook und sehen Werbung in Form von Fotos und Videos. Einige sind gut, einige sind schlecht. Manchmal stört uns die Werbung und manchmal klicken wir darauf und finden tatsächlich etwas, das uns interessiert oder wir kaufen sogar ein Produkt. Nicht selten wissen wir gar nicht mehr, dass eine lang bestehende Beziehung zu einem Unternehmen mit einer Facebook Werbung begonnen hat.

Was ist nun aber eine gute Werbung und welche sind eher schlecht? Wenn Sie für Ihr KMU eine Anzeige schalten möchten, was schreiben Sie? Welche Bilder oder Videos nutzen Sie? Ihr Hauptziel ist es wahrscheinlich, Produkte zu verkaufen oder für Dienstleistungen gebucht zu werden. Ein Ziel könnte auch reine Markenbekanntheit (Brand-Awareness) sein.

Tipps, wie Sie für Ihr KMU auf Facebook Werbung machen:

Wir fangen mit einem einfachen Beispiel an. Dieses gilt für Werbung im Allgemeinen und nicht nur für Social-Media.

Stellen Sie sich vor, Sie möchten eine Bohrmaschine verkaufen. Nun überlegen Sie, was Ihr Produkt ausmacht und wie Sie einen potentiellen Käufer überzeugen könnten, genau Ihren Bohrer zu kaufen und nicht der, welcher die Konkurrenz anbietet. Da stellt sich schon die erste Frage: Weiss man als Konsument, ob man einen Bohrer braucht oder nicht? Hole ich die Personen bei einer Kaufentscheidung ab oder möchte ich allgemein zeigen, dass ein Bohrer hilfreich sein könnte?

Verstehen Sie bitte, dass unser Beispiel mit dem Werkzeug wirklich nur sinnbildlich zu verstehen ist. Trotzdem kann man damit etwas Grundlegendes veranschaulichen. Nämlich folgendes:

Die meisten würden nun auf die Maschine – den Bohrer – eingehen. Wie viele Umdrehungen er macht, was es alles für tolles Zubehör gibt, wie leise und trotzdem kraftvoll er ist und so weiter. Hier geht man stark auf die Technologie ein. Der Kunde merkt, dass ihm etwas angepriesen wird – man möchte ihn überreden. Er beginnt zu hinterfragen und zweifelt als erstes am Wahrheitsgehalt der Worte des Verkäufers. Vielleicht überzeugt ihn das Produkt auch, weil er sowieso gerade auf der Suche nach einer Bohrmaschine war. Sie möchten aber auch Menschen erreichen, die jetzt und hier noch nicht die Absicht haben, ein solches Werkzeug zu kaufen. Diesen Leuten technische Fakten um die Ohren zu hauen, wäre falsch.

Werbung für kleine Unternehmen
Was aber, wenn wir aufhören über die Technologie zu reden, sondern über Bedürfnisse?

Hören Sie auf über den Bohrer zu reden! Sprechen Sie über Löcher! Die Leute möchten keinen Bohrer, sie möchten Löcher in der Wand! Das ist die Wahrheit.

Nun stellen wir uns vor, dass wir nur noch über Löcher in Wänden sprechen. Wie perfekt sie sind, wie schön abgerundet sie sind und vor allem, was am Ende daraus wird. Wir können nun die besten Projekte visualisieren und coole Bauten aus Holz und Metall zeigen, den Mehrwert, wenn Vater und Sohn ein Gartenhaus bauen oder eine Anleitung, wie man etwas selber erledigen kann, anstatt den Fachmann zu holen. Ein Hobby, Beruf oder einfach Freude am Handwerken steht im Vordergrund. Der potentielle Käufer fühlt sich einfach gut. Dass subtil zwischendurch Ihre Marke erscheint, stört nicht. Auch das ist ein Mehrwert und eine Verbraucherinformation, die gerne gelesen und weiterverbreitet wird.

Wir hören in der Werbung auf, über uns und unser Produkt zu reden und stellen den Käufer und seine Bedürfnisse in den Vordergrund. Man sagt 80% spricht man über den Kunden und 20% über das Produkt oder das Unternehmen. Machen Sie da ruhig 90% – 10% daraus.

Sie können sich nun also jedes Mal, wenn Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung bewerben, überlegen, was ist eigentlich der Nutzen und das Bedürfnis dahinter. Was ist es, was der Kunde wirklich will. Auch ein Vorher- Nachher-Szenario ist hilfreich. Wie ist das Leben, mit und ohne Ihre Produkt? Wie verändert man sich, nachdem man Ihre Dienstleistung beansprucht hat? Der Ist-Zustand einer Person und der Zustand danach zeigt einen gewissen Unterschied. Je grösser diese Lücke ist, desto mehr wird der Kunde bereit sein, dafür zu zahlen.

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Jetzt wo wir von Löchern sprechen ist es auch einfacher, relevante Inhalte zu generieren. Wir möchten Bilder, Videos, E-Books und Websites erstellen, die dem Nutzer gefallen und einen Mehrwert liefern. Wir geben ihm etwas, ohne danach zu fragen, was er denn für uns tun könnte. Ganz unverbindlich geben wir kostenfreie und wertvolle Tipps, wie man bastelt, baut, plant und durchführt. Wie ein fertiges Werk aussehen könnte und welche Elemente man noch mit einbauen könnte, dazu liefern wir Ideen und geben Ratschläge als Experten. Daraus entsteht etwas ganz Menschliches. Der Nutzer möchte uns etwas zurückgeben. Er/sie möchte uns weiterempfehlen, auf uns aufmerksam machen und schlussendlich unsere Bohrmaschine kaufen.
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So machen Sie auf Facebook kostenlos Werbung:

Ratgeber:

Schreiben Sie ein kurzes E-Book oder erstellen Sie eine Website oder Blog-Post mit den besten Tipps in Ihrer Branche. Die Tipps müssen wirklich echt sein und so gut, dass man normalerweise dafür zahlen müsste, z.B. in Form eines Coachings oder einer kostenpflichtigen Beratung. Zeigen Sie, dass Ihnen der Erfolg des Lesers wichtig ist. Nur zufriedene Leute kaufen oder buchen gerne.

Video:

Machen Sie «How-To-Videos»! Wissen Sie, welche die zweitgrösste Suchmaschine nach Google ist? Es ist Youtube! Wissen Sie, was ein wichtiger Faktor ist, damit Google Ihre Website hoch oben listet? Es ist das Einbetten von Youtube-Videos! Und wer ist der grösste Feind von Facebook? Sie erraten es: Youtube! Genau deshalb liefert Facebook zur Zeit Videos sehr gut aus. Facebook möchte das neue Youtube werden und möchte, dass seine Nutzer möglichst viele Videos anschaut und so wieder länger auf der Social-Media-Plattform hängen bleibt. Denn die Zeit, die ein Nutzer auf einer Website verbringt, ist nicht nur ein wichtiger Ranking-Faktor, sondern auch ein wichtiges Argument fürs Kerngeschäft, nämlich Geld für Werbeanzeigen zu verlangen. Genau deshalb werben wir auf Facebook und Instagram: Weil die Menschen dort viel ihrer Zeit verbringen. Jedes Mal, wenn Sie auf Ihrer Unternehmer-Seite etwas teilen, überlegt sich ein Algorithmus, wem er Ihren Post zeigt. Bei Videos haben Sie die grösste Reichweite. Bei reinem Text, die schlechteste. Danach kommt es stark darauf an, wie die Leute mit Ihrem Post oder Werbung interagieren. Sind Likes und Kommentare vorhanden? Wird der Beitrag sogar geteilt? Dann kommt es richtig gut und die Reichweite steigt nochmal erheblich. Auch diese Handlungen werden zahlreich, wenn es sich bei einem Beitrag um ein Video handelt.

Sie könnten z.B. eine Videoanleitung machen. Die Leute sehen sich sehr gerne 5-Minuten-Videos an, anstatt zu lesen. Zeigen Sie in einem Video, wie man etwas besser, schneller oder kostengünstiger selber herstellt. Oder machen Sie ein Produkt-Video. Zeigen Sie, wie Kunden Ihr Produkt nutzen oder machen Sie eine Kundenrezension, wie Ihre Dienstleistung den Kunden verändert hat. Sie könnten dazu mit einfachen Mitteln z.B. einem Camcorder oder sogar nur mit dem Smartphone einen Kunden besuchen und ein kurzweiliges Video erstellen, wie Ihr Kunde das Produkt anwendet oder wie Sie es bei ihm installiert haben. Achten Sie einfach darauf, dass der Ton und das Licht stimmen.

Verzichten Sie aber bitte hingegen auf langweilige «wir stellen unser Unternehmen vor»-Video! Nichts ist doofer und wird weniger geklickt als dieses nichtssagende BlaBla in Firmenvideos, die meistens mit dem Satz «Herzlich willkommen bei …» beginnen. Wenn Sie ein Firmenvideo möchten, dann überlegen Sie sich, was interessiert einen potenziellen Kunden wirklich. Es ist sicher kaum das selbstverliebte Gesülze, dass man DER Ansprechpartner ist und seit 100 Jahren erfolgreich am Standort in Hinterwald geschäftet untermalt mit Fahrstuhlmusik und mit Überleitung zu einem Drohnenflug über den Hauptsitz. Solche Videos mögen zwischendurch die Geschäftsleitung befriedigen, haben aber noch nie einen einzigen Kunden gebracht. Das bedarf gleich einer Wiederholung: Videos, die innovationslos Ihr Unternehmen vorstellen, bringen keine Kunden. Videos, die einen echten Mehrwert liefern, hingegen schon.

Infografik:

Leute lieben visualisierte Inhalte. Stellen Sie einen komplexen Sachverhalt mit einfachen grafischen Mitteln dar. Statistiken mit vielen Zahlen und Vergleiche über die Jahre sind schwierig zu lesen. Wenn Sie es schaffen, diese viel gesuchten Inhalten grafisch aufzubereiten, dann bieten Sie nicht nur einen sehr relevanten Inhalt an, sondern haben anderen Nutzern das Lesen und Verstehen erleichtert. Diese werden Ihre Inhalte teilen und darauf verlinken. Sie erhalten kostenlosen Traffic und können daraus neue Leads generieren und Ihre Website wird besser ranken.

Sie können mit ein wenig grafischem Verständnis eine Infografik auch selber herstellen. Ich empfehle Ihnen dazu das Online-Tool Canva.com

Infografik Werbung für kleine Unternehmen

Hier ein paar wichtige Fakten für Videos aus der Infografik:

  • 89% aller geschäftsbezogenen Videos werden auf Desktop-Computer angeschaut
  • Kleinere Unternehmen machen mehr Videos, um ihre Marke zu stärken und um Bedürfnisse zu schaffen, als grosse Unternehmen
  • 75% der im letzten Jahr publizierten Videos sind kürzer als 2 Minuten
  • Die meisten Videos sind: Erklärvideos, Produktvideos, How-To’s oder Kundenmeinungen (Testimonials)

Infografik und Daten von: vidyard.com

Diese Leute sehen Ihr Unternehmen auf Facebook:

Nehmen wir an, Ihre Seite hat 1000 Follower, die Ihre Seite liken oder abonnieren. Man könnte nun meinen, dass wenn Sie einen Beitrag Posten, dieser von 1000 Leuten gesehen wird. Diese Leute haben schliesslich Ihre Seite geliked und möchten das sehen, oder? Leider nein und schon bald wird kaum einer Ihrer Follower Ihre Beiträge sehen. Schuld daran ist Facebook’s Algorithmus namens EdgeRank. Stellen Sie sich vor, dass alle Ihre Freunde und Seiten, die Sie liken Ihnen jeweils morgens einen schönen Tag wünschen. Ihr News-Feed würde in Echtzeit alle Posts anzeigen müssen und Sie könnten nichts anderes tun, als sich durch 2000 guten-Morgen-Posts zu scrollen. Sie hätten ein extrem schlechtes Nutzererlebnis und würden sich wohl von Facebook abwenden. Deshalb wird Ihnen lediglich das gezeigt, was Sie wirklich interessiert. Das geschieht so, dass wenn immer Sie mit einem Beitrag interagieren, wird dieser als höher gewichtet, als diejenigen, die Sie einfach wegscrollen. D.h. Sie klicken, liken und kommentieren vielleicht Beiträge. Diese sind Ihnen eben als wichtig genug dazu vorgekommen. Die anderen werden Ihnen in Zukunft nur noch sporadisch oder gar nicht mehr gezeigt. Möchten Sie nun als Unternehmen Beiträge oder Posten oder Werbung schalten, dann müssen Sie dafür sorgen, dass mit dem Beitrag ein gutes Nutzererlebnis einhergeht. Dann hat Facebook und der Nutzer Freude daran. Sie werden dank Interaktion mehr Reichweite für Posts haben und die Anzeigen werden weniger kosten, weil sie relevant sind. Und eben, relevante Posts macht man wie oben erwähnt, mit wertvollen Inhalten in verschiedener Form. Allen voran: Videos!

Bei der klassischen Facebook Werbung bezahlen Sie sozusagen für die Reichweite. Bewerben Sie aber nicht einfach Ihre Beiträge, um mehr Leute zu erreichen, sondern fertigen Sie gekonnt Facebook Ads an. Dabei ist es wichtig. Die Zielgruppe vorweg zu definieren. Sie können diese ganz genau nach demografischen Merkmalen und nach Interessen einstellen. Es macht z.B. Sinn, eine Werbung nur Frauen zwischen 15 und 25 Jahren auszuliefern und eine andere nur Leuten zu zeigen, die selber eine Facebook Seite verwalten. Bauen Sie auch eine Call To Action (CTA) ein. Ein Button mit dem vermerk «jetzt einkaufen» verleitet zum Klicken und wird erneut als Interaktion gewertet.

Damit Sie auf Facebook gesehen werden, empfehlen wir es ähnlich zu handhaben, wie bei der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und wiederholen uns hier gerne nochmal: Sie müssen wertvolle Inhalte erstellen!

Fazit:

Sie müssen lernen, Ihre potentiellen Kunden und deren Bedürfnisse zu verstehen und genau die Inhalte verbreiten, die zur richtigen Zeit angebracht sind. Gerade für Facebook Werbung sind das vor allem Videos, welche unter 90 Sekunden lang sind. Verlassen Sie Ihre eigene Perspektive: Egal wie fest Sie Ihr Geschäft lieben, sprechen Sie weniger von sich und mehr vom Kunden. Vergessen Sie nicht, dass die Leute keine Bohrmaschinen möchten, sondern Löcher in der Wand!

Bieten Sie Ihren Lesern Hilfe in Form von wertvollen Informationen an. Geizen Sie nicht mit Know-How und überlegen Sie sich, was den Menschen einen echten Mehrwert bietet und verbinden Sie das mit Ihrem Produkt oder Ihrem Unternehmen.

Verlassen Sie sich nicht aufs einfache Veröffentlichen von Beiträgen auf Social Media Plattformen. Bringen Sie die Leute dazu, Ihre Inhalte zu liken, kommentieren und auch zu teilen, in dem Sie regelmässig wichtiges, lustiges oder hilfreiches Veröffentlichen. Planen Sie jede Facebook Werbung gut und bewerben Sie nur Inhalte, die Ihnen Leads oder Sales bringen.

Wie ich Ihrem KMU helfe:

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